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Mit unserem Stück “De wahri Jakob” blenden wir in die Mitte des letzten Jahrhunderts zurück. Gottfried Dünki ist Stadtrat von Zopfikon und Beisitzer im örtlichen Sittlichkeitsverein. Ein noch strengerer Hüter der Moral und Sittlichkeit ist sein Schwager Dr. Häfliger. Gottfried Dünki ist in zweiter Ehe verheiratet mit Rosa.

Die Auftritte der Tänzerin Yvette im Corso in Zürich sind ein voller Erfolg. Ein Foto von Yvette ziert sogar die Titelseite der Illustrierten “Sie & Er”.
In Zopfikon löst dieses Foto bei Stadtrat Dünki und seinem Schwager grosse Empörung aus. Diese heftigen Reaktionen nehmen Rosa Dünki, der Mutter von Yvette, allen Mut, ihm endlich zu gestehen, dass ihre erwachsene Tochter nicht in Kanada lebt, sondern die gefeierte Tänzerin Yvette ist.

Stadtrat Dünki und sein Freund Böckli werden als Vertreter des Ortsvereins an eine Versammlung des Zentralen Sittlichkeitsverbandes nach Zürich delegiert. Doch anstelle der Versammlung besuchen die beiden die Show im Corso. Beide sind vom Auftritt von Yvette hingerissen. Stadtrat Dünki gelingt es, Yvette nach der Aufführung zu einem „Tête à tête“ zu gewinnen und er blüht in ihrer Gesellschaft richtig auf.

Am nächsten Tag, zu Hause in Zopfikon verfliegt sein Hochgefühl  allerdings rasch, als Yvette unverhofft in seinem Haus auftaucht. Zum Glück ist Rosa ausser Haus. So kann er den Anwesenden Yvette als die Tochter von Rosa vorstellen. Doch was passiert, wenn Rosa heimkehrt und Yvette immer noch im Haus ist?

Wir sind überzeugt, dass wir Ihnen mit den amüsant verpackten Themen Moral und Heuchelei einen humorvollen und unterhaltsamen Abend bieten konnten und bedanken uns für Euren Besuch.

Theater Auw: Schön war’s!

cs– Zum letzten Mal schliesst sich der Vorhang und damit endet eine weitere erfolgreiche Theatersaison vom Theater Auw. Was haben wir doch gelacht, gejohlt und geklatscht.

„De wahri Jakob“  ist ein Klassiker für Jung und Alt und unter der Leitung von Hanna Gehrig eine durch und durch gelungene Inszenierung. Zurück bleiben lauter tolle Erinnerungen an sieben berauschende Theateraufführungen mit viel spürbarem Engagement auf allen Ebenen: feines Essen, ein  aufgestellter Service, tolle Tombolapreise, ein gemütliches Theaterstübli für ein Verweilen nach der Theateraufführung und last but not least die schauspielerischen Höchstleistungen umrahmt von einem authentischen Bühnenbild, der Kleidung und den Frisuren.

Das Theater Auw mit all seinen Helferinnen und Helfern vor, auf und hinter der Bühne entführte uns an jeder Aufführung in eine andere Welt und lies uns den Alltag für einen Moment vergessen. Ein wunderschönes Geschenk, wofür allen Beteiligten, vor allem auch allen Sponsoren und Gönnern ein herzliches Dankeschön gebührt.

Was nehme ich als Zuschauerin ausserdem mit aus diesem Stück? Der Titel „De wahri Jakob“  deutet auf das alte Spielzeug  „Jake in the Box“ hin. Man drückt auf einen Knopf und der „Jake“ springt aus der Kiste. Die Tänzerin Yvette sieht den Herrn Dünki als so einen  Jake, der nun, weg von seiner streng moralischen Umgebung, sich nicht mehr in seiner Kiste versteckt, sondern seine wahre Leidenschaft, in diesem Fall die Tänzerin Yvette und das Zürcher Nachtleben, geniesst. Auf diesen Sachverhalt weist das Stück immer wieder auf ganz feine und belustigende Weise hin und bringt die Zuschauer möglicherweise dazu, ihr eigenes Verhalten zu überdenken. Wer wollte nicht auch schon ausbrechen, mal was ganz Verrücktes, gegen jegliche Norm und Logik, machen? Dass sich Stadtrat Dünki am Ende des Stückes über diese Heuchelei stellt, die Tänzerin Yvette nach langem als Tochter in die Familie Dünki aufgenommen wird und auch die Liebe den richtigen Weg findet, verstärkt das Gefühl, sich für seine wahren Interessen oder eben den „wahren Jakob“ einzusetzen.

So tragen die raffiniert eingefädelten Verwicklungen zu ausgelassenen Lacher im gesamten Publikum, was das Theater Auw mit viel Stolz und Dankbarkeit gegenüber Ihnen, liebe Theaterbesucherinnen und –besucher erfüllt. Denn was wäre ein Theater ohne Theaterbesucher. Ihre zum Teil langjährige Treue ehrt uns und motiviert für die nächste Theatersaison. So verbleiben wir mit den besten Wünschen für das kommende Jahr, geniessen Sie die hoffentlich besinnliche Weihnachtszeit und wir freuen uns Sie auch im nächsten Jahr wieder bei uns begrüssen zu dürfen.